Am vergangenen Samstag machte sich wieder eine Gruppe von Wallfahrern, 35 an der Zahl, auf die rund 13 Kilometer vom Grenzübergang bei Mähring zur Kirche Sankt Anna. Rund 150 Gläubige feierten zum Abschluss gemeinsam mit den Fußwallfahrern den Gottesdienst.
Abt Fillip Lobkowitz aus dem Kloster Tepl war in diesem Jahr der Anführer der Wallfahrt. Mit ihm standen Pfarrer Jiři Majkov aus Plana, Pfarrvikar Armin Mayerhofer aus Mähring, Prälat Helmut Wanka aus Limburg, Regionaldekan Monsignore Georg Flierl und Herrn Alexander Röse aus Tirschenreuth am Altar. Begrüßen durfte der Vorsitzende des Fördervereins St. Anna, Reinhard Legat, Bürgermeister Franz Schöner aus Mähring, die zweiten Bürgermeister aus Plana und Tirschenreuth, Peter Gold und Pavel Nutil, und die Stadträte der beiden Partnerstädte. Zudem die Vorsitzende des Heimatkreises Plan-Weseritz, Frau Regine Löffler-Klemsche.
Rund 40 Sängerinnen und Sänger des Projektchores „Tirschenreuth, Tachov, Plößberg“ unter Leitung von Florian Löw boten ein imposantes Klangbild und erfüllten die Barockkirche mit festlichem Gesang.
Abt Fillip Lobkowitz ging in seiner Predigt auf die Vorbildfunktion der Großeltern ein.
Bei der Menschwerdung Gottes spielten die Großeltern Anna und Joachim eine wichtige Rolle. Es waren gerechte Menschen, die sich über das Gesetz Gottes gefreut haben. Sie hatten keine Angst vor Gott, sondern ein Vertrauen in Gott. Sie lehren uns, dass auch wir Vertrauen auf Gott haben sollen. Gott will uns nicht kontrollieren, er will uns zu einem glücklichen Leben führen, und dieses Leben steht in Verbindung mit dem Gesetz Gottes. Das, was Gott gesagt habe, sei etwas sehr Gutes. Der Prediger erinnerte sich an die Worte des ehemaligen Erzbischofs von Prag, Kardinal Tomašek, der in der schwierigen Zeit des Kommunismus Erzbischof war. Er besuchte die gläubigen Menschen und sagte zu ihnen: „Würden alle Menschen die 10 Gebote Gottes im Herzen tragen, wäre es auf dieser Welt viel schöner!“ Dies sei eine Wahrheit, die immer gelte. Gott hat die Welt als etwas Gutes geschaffen. Aber schon die ersten Menschen hätten einer Lüge geglaubt, dass sie wie Gott sein werden, das sei unmöglich. Aber es sei möglich, bei Gott zu sein. Die heiligen Eheleute Anna und Joachim haben nicht gewusst, dass ihre Tochter ohne Erbsünde sei. Aber trotzdem haben Sie ihr ein gutes Beispiel gezeigt und sie immer zu Gott geführt. Dies sei auch eine Aufgabe für die Senioren der heutigen Zeit, denn auch heute bräuchten die Kinder und Enkelkinder ein Beispiel und Gebet. Man müsse Kindern ein gutes Gottesbild vermitteln. Möge die Mutter Anna auch uns zeigen, dass ein Weg mit Gott ein guter Weg sei, so die Schlussworte von Abt Lobkowitz.
Zum Abschluss der Wallfahrt bedankte sich der Vorsitzende des Fördervereins St. Anna bei Wallfahrtsführer Dr. Maximilian Schön, der deutschen und der tschechischen Polizei, dem BRK Tirschenreuth und allen, die zum Gelingen der 36. Wallfahrt beigetragen haben.