In der Wohngruppe am Jurahof werden neun Jugendliche nach dem Konzept der sozialen Landwirtschaft betreut. Am Wochenende feierten sie ihr jährliches Sommerfest.
Livemusik, Pizzaduft und eine Schar Hühner zwischen Bierbänken: Letztes Wochenende öffnete die heilpädagogische Wohngruppe „die 9” am Jurahof Haus- und Stalltüren und richtete ein großes öffentliches Sommerfest aus.
„Das Fest ist für die Familien unserer Jugendlichen und für ehemalige Bewohner und natürlich auch für uns als Wohngruppe eine wunderbare Möglichkeit, in ganz lockerem Rahmen zusammenzukommen, sich auszutauschen und einfach eine gute Zeit zu haben.”, sagen Verena Feil und Anna Vollmer, die beiden Einrichtungsleitungen.
Vollmer und Feil führten Interessierte durch Hof und Wohngruppenräume, erklärten, wie Jugendliche am Jurahof aufgenommen werden und warum Kühe und andere Tiere so guttun: Der Kontakt zu Tieren senkt Gefühle von Angst, Stress und Aggression und fördert Empathie bei denen, die sich um die Tiere kümmern.
Die Landwirtschaft ist fest im Wohngruppenalltag integriert: Die Jugendlichen helfen täglich in den Ställen und auf dem Hof, beim Füttern, Misten und Holzschlichten.
Schon in den Wochen vor dem Fest haben Jugendliche und Betreuende gewerkelt, um möglichst viel für den Verkauf herzustellen. Von Hollersirup und Apfelchips über Makramée-Schlüsselanhänger und selbstgegossenen Kerzen konnte man sich ein Stück „Jurahof” mit nach Hause nehmen.
Für die kleinen Gäste gab es bauernhofgemäß eine Hüpfburg aus Stroh, sowie Stationen zum Kinderschminken und Buttons-Basteln.
„Sergios Swingband” sorgte für entspannte und tanzbare Livemusik, während die Jugendlichen zusammen mit dem Team der Wohngruppe und vielen helfenden Händen Kaffee und Kuchen servierten und sommerliche Drinks mixten.
„Toll, dass so viele Jugendliche, die schon hier gewohnt haben, jedes Jahr zum Fest wiederkommen”, freut sich Klaus Hofmann, Landwirt am Jurahof. Er hat vor 8 Jahren ermöglicht, dass auf seinem Hof eine Jugendhilfeeinrichtung einziehen kann, und hat seitdem vielen Kindern und Jugendlichen den Umgang mit seinen Tieren nähergebracht.
„Nächstes Jahr sollten wir noch mehr Leute einladen,” sagt Julia, eine der Bewohnerinnen. „Ich finde es einfach toll, auch mit Leuten in Kontakt zu kommen, die man sonst vielleicht nicht treffen würde.”