Beim Holzmachen einen Finger abgehackt. Die Freundin, die das beobachten musste, steht unter Schock. Das will man nicht erleben. Dennoch mussten sich die Teilnehmer des Jugendrotkreuzes (JRK) beim Kreiswettbewerb dieser Aufgabe stellen und zielorientiert handeln und die verletzte Person versorgen. Maximal 15 Minuten waren als Zeitlimit gesetzt. Als Schiedsrichter fungierte der Neukirchner Leonhard Pickl. Er beobachtete aufmerksam das Geschehen rund um die Amputationsverletzte und ihre unter Schock stehende Freundin. Pickl zeigte sich zufrieden, oder hatten sich doch kleine Patzer bei der Versorgung der Verletzten eingeschlichen? Dem Grundsatz folgend „nur aus verbesserten Fehlern kann man lernen“, besprach Pickl mit den Jugendlichen ihr Vorgehen.
Der Kreiswettbewerb des Jugendrotkreuzes findet seit einigen Jahren statt. Die Veranstaltung wurde am vergangenen Wochenende in Sulzbach-Rosenberg durchgeführt. Der Kreisverband Amberg-Sulzbach war mit fünf Gruppen der Ortsgruppe Auerbach vertreten, darunter auch eine Bambini-Gruppe (6–9 Jahre), zwei Gruppen der Stufe 1 (10–12 Jahre) und zwei Gruppen der Stufe 2 (13–16 Jahre). Aus dem Kreisverband Weiden reiste eine Gruppe der Stufe 1 aus Pressath an.
Acht sehr unterschiedliche Stationen mussten die jungen Helfer in der Sulzbacher Altstadt ansteuern, nachdem sie im Berufsschulzentrum gemeinsam in den Ablauf des Tages eingewiesen worden waren. Neben dem Erste-Hilfe-Wissen standen auch Teamgeist, Kreativität und Allgemeinbildung auf dem Programm. Die Aufgaben variierten je nach Altersstufe, sodass für jedes Niveau passende Herausforderungen geboten waren. So mussten sich die Teilnehmer der Stufe I nicht mit dem abgehackten Finger beschäftigen, sondern mit einer Magenverstimmung und einem verdrehten Kniegelenk.
Die Siegergruppen jeder Altersklasse qualifizieren sich für den Bezirkswettbewerb 2025, der in diesem Jahr in Kelheim ausgetragen wird. Die Qualifizierung beim nachfolgenden Landeswettbewerb für den 31. Bundeswettbewerb der Stufe I beim Landesverband Oldenburg im Oktober wäre dann die absolute Krönung.
Gerd Geismann, der 1. Vorsitzende des Kreisverbands AS, Hildegard Geismann, die dritte Bürgermeisterin der Herzogstadt, und Sabine Bogner, die stellvertretende Kreisgeschäftsführerin, informierten sich vor Ort über den Ausbildungsstand der Teilnehmer.
Mit Spannung erwarteten die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag die Auswertung der absolvierten Aufgaben. Zum Bezirkswettbewerb in Kelheim qualifizierten sich „Die 4 Blutstropfen” der Ortsgruppe Auerbach in der Altersstufe der Bambini, „Schildis Crew”, ebenfalls von der Ortsgruppe Auerbach in der Stufe I, und die Gruppe „Anomalie“ von der Ortsgruppe Auerbach in der Stufe II.