Mit einer kräftigen orangen Farbe ging der Vollmond über den Gipfeln des Bayerischen Waldes auf: Die Vollmondwanderung auf dem Freudenberger Märchenweg in Hainstetten bot wieder ein beeindruckendes Naturschauspiel. Organisiert hatte den abendlichen Spaziergang durch das Oberland der Zweite Bürgermeister der Stadt Schnaittenbach, Uwe Bergmann, im Rahmen des Ferienprogramms. Er hatte zwei Märchenführer des Heimat- und Kulturvereins Freudenberg gebucht. Manuela Nübler und Uli Piehler begleiteten die Gruppe entlang des etwa 1,7 Kilometer langen Rundwegs zu den sechs Märchenstationen. An den Stationen erzählten die beiden Sagen und Märchen, die der Volkskundler Franz Xaver von Schönwerth vor 150 oder 200 Jahren in der Oberpfalz gehört und aufgeschrieben hat. Es ging um das „weiße Wiesel”, das „goldene Pantofferl” oder das „Heulen des Windes”. Auch von den Waldgeistern wurde erzählt, von den „Holzfräuein” oder der „Drud”. Im Mondenschein flackerte eine Flamme im Feuerturm. Das Kunstwerk erinnert an den untergegangenen Ort Wetterdorf. Ganz in der Nähe des Märchenwegs liegt die Wüstung dieser sagenumwobenen Siedlung, die vermutlich schon vor 1000 Jahren verlassen wurde.