Wenn ein Ort beweist, dass Gemeinschaftsgeist mehr wiegt als Größe, dann ist es Bernlohe. Der kleine Ortsteil ließ sich zur Einweihung des neu gestalteten Lohwegs nicht lumpen und verwandelte die Straßen-Segnung in ein buntes Dorffest. Ein Kommentar in einem Bericht über den Autoveredler Mansory, in dem kleinen Ort ansässig, hatte Bernlohe zuvor herabwürdigend als „Kaff“ bezeichnet. Doch Roland Scherm hielt mit Humor dagegen: Immerhin beginne der Ortsname wie „Berlin“ – mit einem stolzen „B“, erklärte er in einem Redebeitrag.
Der Regen konnte die Stimmung nicht trüben: Unter schützenden Pavillons genossen Besucher gutes Essen, während sich Kinder begeistert auf der Hüpfburg austobten. Auch die Kirchen feierten vereint; Pater Joy von der katholischen Pfarrei und Pfarrerin Regina Steiner von der evangelischen Gemeinde gestalteten gemeinsam die Andacht. Nach Gebeten und Fürbitten nahm Pater Joy die feierliche Segnung der Straße vor. Bürgermeister Bernhard Schindler begrüßte die Gäste, die zur Einweihung der Anliegerstraße gekommen waren, und namentlich die Vertreter der ausführenden Firmen und nutzte die Gelegenheit, auf das Projekt zurückzublicken. Die ersten Vorarbeiten begannen im November 2022, die Arbeiten am Lohweg starteten im Frühjahr 2024, die Fertigstellung erfolgte am 8. Mai 2025. Dabei wurde der Mischwasser-Kanal saniert und der Oberflächenwasserkanal erneuert. Auch Stromleitungen wurden verlegt und die Straßenbeleuchtung erneuert.
695.000 Euro kostete der Straßenbau; ganz ohne Förderung. Die Anwohner beteiligten sich mit 57.000 Euro. Weitere 453.000 Euro flossen in den Oberflächenwasserkanal, davon 407.000 Euro gefördert durch die RZWas. Für die neue Wasserleitung wurden zusätzlich 103.000 Euro investiert. Mit guter Laune, Gemeinschaft und einem Lächeln trotz Regens feierte Bernlohe nicht nur eine Straße, sondern auch sich selbst.