Kolpingsfamilie und Mütterverein Friedenfels luden in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Landkreis Tirschenreuth zu einem hochinformativen Vortrag ein. Unter dem Titel „Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) Waldnaab gibt Einblick in ihre Arbeit“ referierten Dr. Margarete Pickert (Ärztliche Leiterin) sowie Barbara Schmid (Fachkraft für Palliativ-Care).
Zu Beginn gab Dr. Pickert einen Überblick über die Geschichte der Hospiz- und Palliativbewegung. Sie erinnerte daran, dass das moderne Konzept von „Palliative Care“ auf das Wirken der englischen Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders zurückgeht. Sie gründete 1967 das St. Christopher’s Hospice in London und legte damit den Grundstein für die heutige Palliativmedizin. In Deutschland wurde 2007 der gesetzliche Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) eingeführt, um schwerstkranken Menschen ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt in vertrauter Umgebung zu ermöglichen.
Die SAPV Waldnaab ist für die Landkreise Neustadt a.d. Waldnaab, Tirschenreuth und die Stadt Weiden zuständig. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern. Dies geschieht durch ein interdisziplinäres Team aus Palliativärzten und Pflegekräften, das Betroffene in ihrer häuslichen Umgebung betreut. „Wir besuchen sie zuhause, lindern Beschwerden und unterstützen sie und ihre Angehörigen in Krisensituationen“, erklärte Barbara Schmid. Dabei ersetzt SAPV nicht den Hausarzt oder Pflegedienst, sondern arbeitet eng mit diesen zusammen.
Besonders hervorgehoben wurde, dass der Wille der Patienten stets oberste Priorität hat. Die Versorgung erfolgt individuell nach den Bedürfnissen des Patienten und seiner Angehörigen.
Die Referentinnen verstanden es, ihre Ausführungen mit bewegenden Beispielen aus ihrem Alltag zu ergänzen. Dabei zeigten sie eindrucksvoll, dass Palliativmedizin nicht nur Schmerztherapie bedeutet, sondern eine individuelle und umfassende Betreuung sowie eine ganzheitliche Begleitung auf dem letzten Lebensweg umfasst.
Die zahlreichen Interessierten nutzten die Gelegenheit, um in der abschließenden Fragerunde tiefergehende Informationen zu erhalten. Die Fragen aus dem Publikum wurden geduldig und mit viel Fachwissen beantwortet.
Der beeindruckende Vortrag machte deutlich, dass durch die engagierte Arbeit der Palliativteams nicht nur medizinische Versorgung, sondern vor allem menschliche Zuwendung und Würde im Mittelpunkt stehen.