Musik, Tanz, Gesang und Trachten- das sind die Merkmale egerländischer Kultur und Lebensweise. In Reinform konnte man alles beim Volkstumsabend „Egerländisches Notenbüchl“ erleben. Verantwortlich zeichnete die Egerland-Jugend, die sich zum 53 Bundestreffen am Egerlandtag 25 in der Stadthalle versammelte Im Mittelpunkt des dreistündigen Programms stand der wohl bekannteste Egerländer Musiker Ernst Mosch, dessen Geburtstag sich heuer zum 100. mal jährte. Wie ein roter Faden zog sich sein Leben, sein Wirken und seine Bedeutung durch den Abend.
Ernst Mosch, der bekannteste und zugleich international berühmteste Interpret der Blasmusik aus dem Egerland und aus Böhmen, wurde am 7. November 1925 in Zwodau bei Falkenau geboren. Er starb am 15Mai 1999 in Germaringen im Ostallgäu. Er war Musiker, Komponist,Arrangeur, Jazz- Posaunist und Dirigent. Mit der Gründung der „Original Egerlämnder Musikanten“ hat er sich unsterblichen Ruhm erworben. Er gab über 1000 Konzerte.
Schon auf der Straße rund um die Turnhalle konnte man den „Egerländer Sound“ hören. Dafür waren zuständig, die Stadtkapelle Marktredwitz, die Trachtenkapelle Waldkraiburg und die Familienmusik Hess. Die Stadtkapelle hat schon Anfang an in ihrer fast 400 jährigen Geschichte Musik aus dem Egerland und Böhmen gepflegt. Das ganze Jahr über gestaltet sie das musikalische Leben in der Stadt, wobei in jüngster Zeit auch Pop-Arrangements und phantastische Filmmusik zur Aufführung kommen. Dirigentin ist zur Zeit Nadja Rippert.
Die Egerländer Blaskapelle Waldkraiburg präsentierte Melodien zu sudetendeutschen Volkstänzen und Tanzbodenmusik. Aus der „Graslitzer Betriebskapelle“ entstand 1958 die „Egerländer Trachtenkapelle“, die auf der „Wiesn“ auftrat. Die Auftritte erfolgen durchwegs in Egerländer Tracht. 2022 bekamen die Musiker den Kulturpreis „Johannes von Tepl“. Die Familienmusik Hess geht bis ins Jahr 1974 zurück. Ihr Zuhause ist Hirschhorn im Neckartal.
Die Musikstücke stammen überwiegend aus alten egerländischen Liederhandschriften und heutigen Nachforschungen. Die Volkstrachten werden größtenteils selbst gefertigt
Grußworte sprachen Bundesjugendführer Alexander Stegmaier, der den Zusammenhalt in der Jugend hervorhob, Bundesvüarstäiha Helmut Kindl, der sich stolz auf die Jugendlichen zeigte und Landrat Peter Berek, der den Blick nach vorne richtete, auch wenn es manchmal schwierig schien.
In der festlich geschmückten Stadthalle lief ein rund 3 stündiges pout pouri ab. An den Wänden waren die Wappen der einzelnen Ortschaften des Egerlandes aufgehängt von Graslitz bis Sandau, von Karlsbad bis Eger
Lena und Helene Jobst führten gekonnt durch das Programm, das mit dem Egerländischen Musikantenmarsch von Ernst Mosch begann und mit dem gemeinsamen Lied „Kein schöner Land“ endete. Dazwischen Liedbeiträge in Mundart wie der große Chor der Egerland – Jugend: „A schäina Liedl“.Grandios der große Tanzkreis der Egerland-Jugend mit allen Musikgruppen, als man den „Egerländer Marsch“ aufführte. Verschiedene Tanzgruppen aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gaben die Lebensfreude wieder. Besonders freute sich Ortsvüarstäiha Günther Wohlrab über den Beitrag der Schülergruppe Offenbach und Geretsried mit dem Titel „Kikeriki+Jägerneuer+Sternpolka“ ,weil er früher diesen Tanz selbst aufs Parkett gelegt hatte.