Reiseleiter Wolfgang Georg Nicklas nahm beim Seniorennachmittag in Tännesberg die Besucher, darunter zahlreiche ehemalige Tännesberger, auf eine Reise in die Vergangenheit mit. Er hatte akribisch Bilder gesammelt, die ihm von Tännesbergern zur Verfügung gestellt worden waren.
An befestigte Straßen war damals, vor 100 Jahren, nicht zu denken. Dafür fehlte das Geld. Der Viehmarkt fand noch am Marktplatz vor der Kirche statt. Wirtshäuser gab es damals hingegen schon zuhauf. Kein Wunder, denn das Braurecht hatte fast jedes Haus.
Danach wechselte das Thema, hin zu einer bedeutenden Familie der Marktgemeinde. Die Malerfamilie Grieb mit ihren Wurzeln in Tännesberg brachte der gebürtige Tännesberger Johann Hermann, ein Nachkomme aus dieser Linie, den Besuchern näher. Anton Grieb erlernte in Regensburg den Beruf eines Dekorationsmalers und half im Vatikan ein Jahr lang bei der Restaurierung der Sixtinischen Kapelle mit. 1921 kehrte er in seinen Geburtsort Tännesberg zurück. Dort wirkte er im Gemeinderat, erbaute ein neues Wohnhaus, das er in ein Café umbaute und um eine Pension erweiterte. Den meisten Tännesbergern dürfte es als „Schlössl” ein Begriff sein. 1930 verstarb Grieb im Alter von 65 Jahren. Sein Sohn Richard Grieb, 1892 in Straubing geboren, wurde nach einem Architekturstudium zum Kunstmaler.
Sein Leben und seine Werke führten ihn von Straubing bis Hamburg und von Sizilien in viele Orte der Oberpfalz und Niederbayerns. 1958 kam er in Regensburg, wo er ein Atelier betrieb, bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Seine Gemälde hängen in Galerien und Museen. Die Grieb-Anlage in Tännesberg ist nach der Familie benannt.