Am 2. Mai wurde in einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung die Auflösung des Heimat- und Trachtenvereins Mantel beschlossen. Es hatte sich in den letzten Jahren bereits angekündigt. Altverdiente Mitglieder aus der Vorstandschaft sind verstorben, sodass Veranstaltungen und Aktivitäten im Verein immer weniger wurden. Überalterung und fehlender Nachwuchs taten ihr Übriges.
Gegründet wurde der Heimat- und Trachtenverein am 16. Oktober 1948. Vorbei sind die Zeiten, als der Manteler Verein in Oberpfälzer Tracht mit Fahne an Jubiläumsveranstaltungen und Festen der Marktgemeinde teilgenommen hat. Noch im Jahr 2011 war Rathausvertreter Stephan Oetzinger bei der Jahreshauptversammlung der Meinung: „Vereine wie dieser sind von ganz zentraler Bedeutung für die Pflege des Brauchtums und unserer Identität als Bayern und Oberpfälzer.“ Was bleibt, sind schöne Erinnerungen an den Kinderfasching in der Mehrzweckhalle, Bastelnachmittage für Kinder und Jugendliche, vergnügliche Spiele auf den Minigolfbahnen, gesellige Vereinsabende, Ausflugsfahrten in den Schwarzwald und vieles mehr.
Nachdem die Protokolle des Vorsitzenden und des Schriftführers verlesen wurden, bedankte sich die verbleibende Vorstandsriege herzlich bei Vorsitzendem Karl Sperl dafür, dass er dem Verein bis zuletzt die Unterstützung gegeben und ihn am Leben gehalten hat. Der Ablauf der Vereinsauflösung verlief zügig, und die anwesenden Mitglieder einigten sich darauf, dass die Vereinsfahne einen festen Platz im Gemeindehaus erhalten soll. Die Vereinstassen werden dem Vereinskartell für deren Verwendung übergeben.
Von zehn Wahlberechtigten wurde Bürgermeister Richard Kammerer als Wahlleiter gewählt. Um die vorgeschriebenen Richtlinien einzuhalten, wurde außerdem eine Kassenwartin gewählt. Sonja Schödel stellte sich nach Vorschlag der Mitglieder zur Wahl und nahm das Amt der Kassenwartin an. Nach Bestätigung einer einwandfreien Kassenprüfung durch die Kassenrevisorin Angela Rottenberg wurde einstimmig die Entlastung des Kassiers und der Vorstandschaft beschlossen. Zudem stimmte die gesamte Versammlung für die Auflösung des Vereins. Als Liquidatorin wurde Christine Härtl gewählt, die künftig als Ansprechpartnerin bei Regressforderungen zur Verfügung stehen wird. Eventuelle Gläubiger werden gebeten, sich direkt bei Frau Christine Härtl zu melden.
Der Kassenbestand des Vereins ist erfreulich, da seit Jahren keine Ausgaben getätigt wurden. Laut Satzung wird das vorhandene Geld in Höhe von über 5.000 Euro bei der Auflösung des Vereins an die Gemeinde übergeben. Vorstand, Liquidator und Bürgermeister werden die Auflösungsunterlagen dem Notar zur Überprüfung vorlegen. Zum Schluss brachte Bürgermeister Kammerer die Stimmung wieder in positive Bahnen und zeigte sich optimistisch: „Vielleicht findet sich in den nächsten Jahren jemand, der alte Bräuche wiederaufleben lässt und den Verein zu neuem Leben erweckt.“