Unter diesem Titel stand ein interessanter Vortrag von Paul Thomas Hinkel, Geschäftsführer des Spurbuchverlags und Betreiber des Deutschen Pfadfindermuseums in Baunach, im Centrum Bavaria Bohemia. Bei dieser Veranstaltung erhielten die Anwesenden reichhaltig Information über Robert Baden-Powel aus England, den Begründer der Pfadfinderorganisation. In ihm weckte sein Großvater Freude und Interesse an der Natur. Nach seiner zunächst militärischen Laufbahn setzte sich Baden-Powel mit ganzer Kraft und Idealismus für die Idee eine Pfadfinderbewegung aufzubauen ein. Bereits 1907 gelang es mit Gründung einer Jugendpfadfindergruppe diesen Gedanken in die Realität umzusetzen. In dieser Zeit verfasste er sein Buch „Scouting for Boys,“ das auch im Original an diesem Abend von den Besuchern in Augenschein genommen werden konnte. Das erste Pfadfinderlager organisierte Baden-Powel auf der Insel Brownsea im Hafengebiet der Küstenstadt Poole am Ärmelkanal im Süden Englands.
An diesem Zeltlager nahmen bereits 21 Burschen aus allen gesellschaftlichen Schichten teil. Die einheitliche Kluft, eine uniformartige Kleidung, die seit jeher zur Ausstattung der Pfadfinder gehört, ließ in dieser Gemeinschaft keine sozialen Unterschiede über die Herkunft der jungen Männer erkennbar werden. Auch Pfadfinderinnen organisierten sich sehr früh in England. Die zehn Regeln die für die Pfadfinder aufgestellt wurden, gelten von damals bis heute für alle Gruppen. Das Symbol der Pfadfinder ist seit Gründerzeit eine Lilie. Zu den Grundelementen der Bildungs- und Erziehungsziele der Organisation gehören die Stärkung des Gemeinschaftsprinzips, physische Kraft und handwerkliches Geschick. Pfadfinden sei, so der Referent, eine Absage an Konsumorientierung. „Learning bei doing“ stehe im Fokus und werde in der Gruppe vermittelt. Thomas Hinkel spannte auch den Bogen zu verschiedenen Jugendbewegungen, wie beispielsweise der Organisation „Wandervogel.“
An diesem Abend erhielten die Besucher auch Auskunft über die großen internationalen Jugendtreffen, die Jamborees. Bei diesen Anlässen finden sich tausende von Jugendlichen an verschiedensten Orten weltweit zusammen. Der Gedanke, Frieden zu stiften, sei bis heute das verbindende Element der Pfadfinder. Der Referent hat sein umfangreiches Wissen in verschiedenen Büchern festgehalten, die im CeBB erworben werden können. Über die Geschichte und das Leben im Pfadfinderlager erhalten Interessierte in der bis zum 9. September dauernden Ausstellung im Centrum Bavaria Bohemia reichlich Überblick.