21 aktive Teilnehmer nahmen am Treffen zum 1. Mai und zum Frühlingsanfang teil. (Bild: Alfons Prechtl )

Böllerschützen feiern traditionelles Maifest in Brander Weberei

Spätestens um 16.10 Uhr am 1. Mai wusste jeder im Stadtteil, was die Stunde geschlagen hatte. 21 Böllerschützen traten auf dem Gelände der ehemaligen Weberei an der Ecke Haupt-Jahnstraße an, um den Wonnemonat Mai und damit auch den Frühling zu begrüßen. Sie kamen aus Brand, Wunsiedel, Röslau, Hohenberg und Neudrossenfeld. Die Leitung lag in den Händen von Böllerreferent Erich Fuchs vom örtlichen Schützenverein. Er gab die Kommandos: Laden, Spannen und Abfeuern. Zahlreiche Vereinsmitglieder und Zuschauer hatten sich am Festgelände eingefunden. Die Familie Fuchs hatte ihr Anwesen für das Spektakel vorbereitet. Man fühlte sich wohl, bei Speis und Trank kam jeder auf seine Kosten. Die 21 Böllerschützen gaben sechs verschiedene Schussfolgen ab. Den Auftakt bildete ein Salut, gefolgt von der langsamen Reihe, der schnellen Reihe, dem Doppelschlag und der zusammenlaufenden Reihe. Den Abschluss bildete der „Abschlusssalut”, der die Lautstärke noch einmal steigerte. Auch eine Kanone kam zum Einsatz, die bereits im Kampf um die Coburger Veste „Dienste” geleistet hatte. Sie wurde von Gau- und Bezirksvorsitzendem Peter Pinzer bedient. Zum elften Mal führte der Brander Schützenverein das Spektakel durch, nachdem im Verein eine Böllerschützengruppe gegründet worden war. „Das Böllern hat eine traditionsreiche Vergangenheit”, betonte Böllerreferent Erich Fuchs. Man kann die Geschichte bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Zielsetzung ist vielfältig: Abwehr von bösen Geistern und Dämonen, Andeutung von Wetteränderungen und Erweckung der Natur. Aber auch Lebensfreude soll vermittelt werden; deshalb tritt man bei Taufen, Geburtstagen, Hochzeiten und sonstigen feierlichen Anlässen auf – auch kirchlichen. In Bayern gibt es aktuell 720 Böllergruppen mit fast 10.000 Böllerschützinnen und -schützen; in Oberfranken sind 65 Gruppen mit fast 600 Aktiven tätig.


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