Obstbaumschnittkurs des LBV Weiden/Neustadt und zwei Baumpflanzungen in Neustadt 23.11.24 mit Philipp Glaab und Carsten Lenz.
Wenn man Streuobstwiesen oder Obstbäume im eigenen Garten pflegen oder pflanzen will, gibt es ganz schön viel zu wissen. Das wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Obstbaumschnittkurs des LBV Weiden/Neustadt sehr schnell klar. Aber Carsten Lenz und Philipp Glaab führten direkt vor Ort auf einer städtischen Streuobstwiese in Neustadt kongenial sympathisch hin zu mehr Handlungswissen für die Naturfreunde. Und das wurde dann auch gleich zur Pflege der Bäume genutzt.
Wie man im Wirrwarr der Äste nach und nach zu einer schonenden Baumverjüngung kommt, demonstrierten die beiden an sehr alten Obstbäumen. Man beginnt, indem man der Stammverlängerung folgt und dann an den dichten Ästen entlang entscheidet, wo sich die einzelnen Zweige zu sehr in die Queere kommen oder zu viel Licht nehmen.
Neben der zu schonenden Spitze werden die Äste waagrecht auf einer Höhe etwas kürzer zurückgeschnitten, so dass eine sogenannte „Saftwaage” entsteht. Aber, wer selbst kompetenter Baumpfleger werden will, bekommt im Frühjahr eine zweite Chance, denn die Pflegemaßnahmen wird die Ortsgruppe des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz im Frühjahr, am 8.3.25, an gleicher Stelle fortsetzen.
Eines steht aber jetzt schon fest: Gute Baumpflege geht nicht schnell, sondern braucht Einfühlungsvermögen und Zeit, aber gut gemacht wie an diesem Tag, macht sie am Ende sowohl die Baumpfleger als auch die Bäume glücklich. Pflaume und Apfel können nächstes Jahr noch freier wachsen, bekommen mehr Licht und man muss auch weniger fürchten, dass ganze Äste abbrechen.
Glücklich trotz Kälte, roter Nasen und kaum mehr spürbarer Zehen waren am Ende aber auch die Teilnehmer, denn sie packten kräftig mit an, balancierten auf Leitern zu kleinen Ästen und machten ganz nebenbei begeisterte Bekanntschaft mit vorher unbekannten Gartenwerkzeugen, wie z.B. der von Philipp Glaab mitgebrachten Schneidgriffe, die nun ganz sicher auch unter dem Weihnachtsbaum einiger teilnehmender Gartenfreunde liegen wird.
Ein schönes verfrühtes Weihnachtsgeschenk war aber auch, dass an diesem kühlen Samstag nicht nur gepflegt, sondern auch gepflanzt wurde: Zwei furchttragende Bäumchen: Eine Zuckerbirne, für Vögel und Nachbarn, und eine Eberesche, deren Vogelbeeren vor allem den gefiederten Freunden schmecken sollen. Auch hier konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Tipps und Kniffen der Profis Philipp Glaab und Carsten Lenz profitieren: die richtige Lochtiefe, Pfahlrammeneinsatz und Flechttechnik beim Absichern helfen dem Bäumchen. Die kommen wohl bei zukünftigen Pflanzen privat und beim LBV nun öfter fachgerecht zum Einsatz.