Biodiversitätsberaterin Cornelia Straubinger beim Erklären von Wildpflanzen in den Parkanlagen in Mitterteich (Bild: Wolfgang Schödel)

Natur in der Stadt – Entdeckungsreise durch Mitterteich

Am Donnerstag, den 8. Mai, lud die Kreisgruppe des BUND Naturschutz in Zusammenarbeit mit LBV und Naturpark Steinwald zu einer spannenden Exkursion durch Mitterteich ein. Zahlreiche Naturinteressierte folgten der Einladung, um gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Grillmeier, Biodiversitätsberaterin Cornelia Straubinger und Artenschutzexperten Erwin Möhrlein auf Spurensuche zu gehen. Die rund zweistündige Tour führte durch ausgewählte Grünanlagen der Stadt – vorbei an neu gepflanzten und alten Bäumen. Cornelia Straubinger hob den psychologischen Wert des Stadtgrüns für das Wohlbefinden hervor. Alte Bäume wirken sich durch ihr Mikroklima positiv auf die Temperaturen in der Stadt aus. Zu sehen und zu hören gab es viel, Erwin Möhrlein wies auf Gebäudebrüter wie die Dohle, Singvögel wie Mönchsgrasmücke, Stieglitz, Zilpzalp und Türkentaube, aber auch bedrohte Arten wie den Haussperling hin. Auf den artenreichen, ungedüngten Grünflächen und ökologisch wertvollen Magerwiesen. blühten seltene Pflanzen wie das Bunte Vergissmeinnicht, Schwarze Teufelskralle, Kleines Habichtskraut oder der Kleine Sauerampfer – wichtige Nahrungsquelle für den Feuerfalter. Entlang des Seibertsbachs präsentierte sich die Natur fast romantisch: mäandernder Bachlauf, natürlicher Uferbewuchs und wieder alte Bäume als Niststätten für heimische Vögel. Bürgermeister Grillmeier betonte das langjährige Engagement der Stadt: Über 1.400 neu gepflanzte Bäume, Streuobstflächen mit alten Sorten, Nistkästen im Stadtwald und Umweltbildungsprojekte mit Kindern zeugen vom aktiven Einsatz für mehr Stadtnatur – unterstützt durch lokale Akteure wie den Obst- und Gartenbauverein und den Kreislehrgarten. Zum Ausklang der Exkursion kehrten viele Teilnehmende in eine Zoiglstube ein, wo bei geselligem Austausch die Eindrücke vertieft wurden. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll: Natur in der Stadt ist kein Widerspruch – sondern eine Einladung zum Entdecken, Staunen und Mitgestalten.
Wolfgang Veigl beim Sortieren der Karpfen (Bild: Wolfgang Schödel)

Einblicke in die Teichwirtschaft: BN-Führung bei Wolfgang Veigl in Haunritz

Bei strahlendem Frühlingswetter lud der BUND Naturschutz (BN) zu einer informativen Führung durch die Teichwirtschaft von Wolfgang Veigl ein. Der passionierte Fischwirt begrüßte die zahlreichen Besucher herzlich auf seinem Betriebsgelände in Haunritz und gewährte spannende Einblicke in die traditionelle und zugleich moderne Karpfenteichwirtschaft. Der Betrieb umfasst 51 Teiche mit einer Gesamtwasserfläche von rund 60 Hektar. Im Mittelpunkt steht der Karpfen, gehalten in verschiedenen Altersklassen: vom einjährigen K1 über den zweijährigen K2 bis zum ausgewachsenen K3. Neben dem klassischen Schuppenkarpfen konnten die Besucher auch Schleien und Graskarpfen bestaunen. Bei der Besichtigung des Fischhauses demonstrierte Veigl unter anderem den Sortierkanal, ein zentrales Element zur Größen- und Artenbestimmung der Fische. Mit viel Sachverstand erklärte er den Lebenszyklus der Fische und die aufwendige Pflege der Teiche. Auch Herausforderungen kamen zur Sprache: Prädatoren wie Graureiher, Kormoran, Fischotter und Biber machen dem Teichwirt zunehmend zu schaffen. In einer angeregten Diskussion wurde über Schutzmaßnahmen wie Einzäunung, aber auch über politische Rahmenbedingungen für die Fischerei gesprochen. Besonders anschaulich wurde es bei der Vorführung traditioneller Fischereigeräte: Vom Abfischwagen über Transportanhänger bis hin zum Wurfnetz, mit dem junge Karpfen direkt aus dem Teich gefangen und begutachtet wurden. Den Abschluss bildete eine Fahrt ins nahegelegene Eisersdorf, wo die Gäste das weitläufige Teichgebiet erkunden und sich über Schutzmaßnahmen wie ottersichere Zäune informieren konnten. Auch hier war man sich einig, eine Lösung für den Fischotter kann nur in enger Zusammenarbeit aller Interessengruppen erarbeitet werden. Mit einem Dank an Wolfgang Veigl für den Einblick in seinen Betrieb und seine Offenheit verabschiedete der BN-Kreisvorsitzende Werner Schubert die Gruppe.
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