Ehrenamtliche des Hospizdienstes mit der Klasse 4/5 des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Maxhütte mit Frau Gros. (Bild: Sonja Dirscherl)

Hospiz macht Schule- Ehrenamtliche sprechen mit Kindern über den Tod

Eine tolle Woche liegt hinter den Ehrenamtlichen des Hospizdienstes der Caritas für den Landkreis Schwandorf. Am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Maxhütte konnten fünf Ehrenamtliche zusammen mit der Koordinatorin Manuela Singer-Bartos das Projekt „Hospiz macht Schule“ durchführen. An fünf Tagen wurden die Themen „Werden und Vergehen“ „Krankheit und Leid“ „Sterben und Tod“, „Vom Traurig-sein“ und „Trost und trösten“ gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Die Woche beginnt mit der Schmetterlingsgeschichte. Sie zeigt die Verwandlung von der Raupe zur Puppe bis zum Schmetterling. Der zweite Tag, wurde unterstützt von Karin Borchers vom Kinderpalliativteam Ostbayern. Hier hatten die Kinder die Gelegenheit, eine echte Krankenschwester mit Fragen zu löchern. Das Projekt wird durch den Film „Willi wills wissen“ unterstützt. Willis Besuch beim Bestatter thematisiert ganz konkret den Tod und das Sterben. Hier ist nun auch die Gelegenheit, über Vorstellungen über das „Danach“ zu sprechen. Ebenfalls als spannend, wird das Bemalen und Bepflanzen der Blumentöpfe mit Sonnenblumensetzlingen empfunden. Hierbei wird symbolisch dargestellt, dass ohne Veränderung kein Wachstum möglich ist, aber auch wie man Gefühle der Trauer wahrnehmen und damit umgehen kann. Ein Punkt in der Woche ist das Thema Trost und trösten, so sprechen die Kinder über Möglichkeiten, wie man miteinander umgehen kann und was einem in schlechten Zeiten guttut. An diesem Tag schreiben die Kinder einen Trostbrief an eine kranke oder trauernde Person. Der Abschluss der Woche ist am Freitag, beim Elternfest. Bei Essen und Getränken lassen die Kinder die Woche Revue passieren und können über ihre Erfahrungen sprechen. So zum Beispiel waren Aussagen wie: „Man braucht sich nicht vor dem Tod fürchten“ oder „Dass man sich nicht schämen muss, wenn man weint!“ dabei. Falls sie mehr Informationen über das Projekt „Hospiz macht Schule“ möchten, kontaktieren sie uns unter 09436/3009313 Hospizdienst der Caritas.
Die Teilnehmenden des Podiumsgesprächs in der Schwarzachtalhalle. (Bild: Wolfgang Reiner)

„Übers Sterben zu reden hat noch keinen umgebracht” Podiumsgespräch Hospizdienst

Der Hospizdienst der Caritas Schwandorf hat im Rahmen seiner 25-Jahr Feier zu einem Podiumsgespräch geladen. Willy Knödlseder, Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes stand zusammen mit Ehrenamtlichen und Koordinatorinnen Rede und Antwort. Die Veranstaltung wurde mit den weiteren ambulanten Hospizdiensten Cham und Tirschenreuth der Diözese Regensburg durchgeführt. Nach der Begrüßung des Schwandorfer Caritas-Vorsitzenden Wolfgang Reiner eröffnete Willy Knödlseder mit einem Impulsvortrag, in dem er die Arbeit und Zukunft der Hospiz- und Palliativversorgung skizzierte. Im Gespräch wurde festgestellt, dass der Begriff „Hospiz“ erstmal Angst macht, die Möglichkeiten, die aber in der Hospizbegleitung stecken blieben vorerst verborgen. Knödlseder betonte, dass es wichtig sei, an die Öffentlichkeit zu gehen, ins Gespräch zu kommen und zu informieren. Sterben, Tod und Trauer sollten in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden. Information beginnt aber auch bereits früher – bei Kindern und Jugendlichen. Mit „Letzte Hilfe Kursen“ oder auch dem Projekt „Hospiz macht Schule“, werden diese an die Hand genommen. Eine langjährige Hospizbegleiterin des Hospizdienstes der Caritas Schwandorf, berichtete von ersten Begegnungen mit Patienten und ihren Familien. Ihre Feststellung: „Menschen brauche kein Mitleid!“. Viel wichtiger ist es, eine Beziehung und Vertrauen zwischen der zu begleitenden Person und den Begleitern aufzubauen. Auch das Thema Trauerbegleitung kam nicht zu kurz. Meseth-Voß berichtete von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen auf ihrem Weg bis zu Trauerbegleiterin. Heute begleitet Sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Teilnehmenden des Abends waren sich einig, dass es wichtig sei, „Da-zu-sein“, sowie einen wertschätzenden Umgang mit dem Leben und Sterben der Mitmenschen zu pflegen. Wer Unterstützung benötigt, sollte die Kontaktaufnahme mit einem Hospizdienst nicht scheuen. „Manche Wege kann man gehen, andere aber muss man gehen“. Gut ausgebildete, offene und umsorgende Menschen gehen diesen Weg am Lebensende ein Stück mit ihnen mit.

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