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Mit guten Deutschkenntnissen in der Arbeit durchstarten

17 Männer und Frauen aus Syrien, der Ukraine, Polen, Rumänien, Ungarn, der Türkei, den USA und Kasachstan kamen im September mit einem B1-Zertifikat an die Volkshochschule Amberg-Sulzbach, um einen B2-Kurs zu besuchen. Dachten sie vorher, dass sie schon ziemlich gut Deutsch könnten, stellten sie bald fest, wie viel sie noch zu lernen hatten. Mit ihrer Dozentin Corinna Groth paukten sie fünf Monate lang Vokabeln und Grammatik. Sie trainierten Hör- und Leseverständnis, Schreiben und Sprechen. Drei Teilnehmerinnen waren bei der Prüfung krank. Von den 14 Gesunden haben neun die sehr anspruchsvolle B2-Prüfung mit guten bis sehr guten Ergebnissen bestanden. Fünf haben das Ziel ganz knapp verfehlt und werden die Prüfung so bald wie möglich wiederholen. Als jetzt in der VHS die Zertifikate übergeben wurden, sagte VHS-Leiterin Claudia Mai: „Es geht für Sie auf dem beruflichen Weg weiter! Bleiben Sie motiviert!“ Die Absolventinnen und Absolventen berichteten Amer Šehić von der Kursverwaltung und Groth, wie es jetzt weitergeht, denn die meisten haben in den drei Wochen seit der Prüfung die Weichen gestellt, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. So will eine Teilnehmerin ihre syrische Pflegeausbildung anerkennen lassen und macht jetzt ein Anerkennungspraktikum im Krankenhaus, andere wollen eine Ausbildung als Pflegefachkraft, Kinderpflegerin, Rettungssanitäter oder Buchhalterin machen. Alle wollen weiterlernen, um ihre Sprachkenntnisse noch weiter zu verbessern. Eine Teilnehmerin wird einen C1-Kurs besuchen, damit sie als syrische Ärztin in Deutschland eine Approbation bekommt. Das wird für niemanden einfach sein, aber die Absolventen wissen sich gut gerüstet: „Ich habe keine Angst vor Schwierigkeiten.“ Die Teilnehmer dankten Groth, der Verwaltung und der ganzen VHS für die gute Betreuung: „Es war für uns eine sehr schöne Zeit. Wir haben viel gelernt“, sagte eine Teilnehmerin, und eine andere ergänzte: „Wir vermissen die Schule und die Lehrerin jetzt schon.“
Von wilder Dramatik bis zu schmerzlicher Sehnsucht reichte das Spektrum der Gefühle, die Asen Tanchev am Flügel und Cellist Moritz Weigert in Töne gossen.  (Bild: Corinna Groth)

Virtuosität und Dramatik auf Cello und Flügel

Höchste Virtuosität durften die Besucher erleben, als der Pianist Asen Tanchev und der Cellist Moritz Weigert beim Kammermusikkreis der VHS Amberg-Sulzbach spielten. Das Programm spannte einen Bogen von Beethoven bis Hindemith. Besonders reizvoll war, dass Duo-Stücke beider Musiker sich mit Solo-Auftritten abwechselten. Schon die ersten, ganz zarten Töne von Beethovens Sonate für Cello und Klavier Nr. 4 op. 102 zogen die Zuhörer in ihren Bann. Im weiteren Verlauf des Abends beeindruckten die beiden Künstler dann aber vor allem mit der Präzision und Expressivität, mit der sie die enormen technischen Schwierigkeiten bewältigten, die das Programm bot. Wildeste Dramatik inszenierte Tanchev tongewaltig bei Franz Liszts „Après une lecture du Dante“. Ganz anders das prickelnd-frische Rondo op. posth. 73 von Frédéric Chopin, mit dem Tanchev seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Erst spät wurde das Cello in der Musikwelt als vollwertiges Soloinstrument anerkannt. Man fragrte sich, wieso diese Wertschätzung so lange auf sich warten ließ, als Weigert die Sonate für Cello solo op. 25 Nr. 3 von Paul Hindemith spielte. Denn das anspruchsvolle Werk schöpft alle klanglichen Möglichkeiten des Instruments aus und fesselte in Weigerts leidenschaftlicher Interpretation durch die intensive Farbigkeit und Expressivität. Bei Sergej Prokofjews tiefgründiger Sonate op. 119 spielten die beiden Musiker wieder zusammen, und wieder beeindruckten sie mit ihrem fulminanten Spiel. Mit stürmischem Applaus forderten die Konzertbesucher eine Zugabe. Bei Gabriel Faurés „Elégie“ zeigten sich die Künstler von einer ganz anderen Seite. Schmerzliches Sehnen und wehmütiges Schwelgen in schönen Erinnerungen klangen aus dem einfühlsamen, sanften Spiel. Warme, dunkle Töne sprachen zu den Seelen der Zuhörer: ein zauberhaft schöner Abschluss für ein großartiges Konzert.
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