Im Mai flog zum ersten Mal ein Pilot vom Flugplatz Latsch mit dem Segelflugzeug eine Strecke von über 1000 Kilometern, am Stück, ohne Zwischenlandung und ohne Motor. Wie geht das? Die Sonne erwärmt den Erdboden. Die erwärmte Luft dehnt sich aus, wird leichter und beginnt aufzusteigen. Die aufsteigende Luft bildet sogenannte Thermikschläuche, die wie ein Aufzug die Segelflieger nach oben tragen. Beim Aufsteigen kühlt die Luft ab, der enthaltene Wasserdampf kondensiert und es bilden sich die bekannten „Schäfchenwolken“, die für Segelflieger ein wertvoller Hinweis auf Thermik sind. Unter Ausnutzung dieser Aufwindsysteme gelang Bernd Morawitz diese außergewöhnliche Leistung.

Die magische 1000-Marke war schon lange das ersehnte Ziel aller Weidener Segelflieger. Anfang Mai verfehlten Josef Thiel, Philipp Pollinger und Julius Werner diese Marke nur knapp. Am 24. Mai prognostizierten die Wettervorhersagen vielversprechendes Segelflugwetter. So startete Bernd Morawitz um 09:45Uhr mit den ersten Thermikwolken über Weiden. Der erste Schenkel führte ihn in den Bayerischen Wald. In Straubing wurde gewendet und es ging über Regensburg und Aalen zur 2. Wende nach Albstadt auf der Schwäbische Alb. Der Rückflug Richtung Passau konnte mit Schnittgeschwindigkeiten von über 130 km/h geflogen werden. Am Arber vorbei ging es auf Nordkurs weiter in Richtung Karlsbad. Nach der letzten Wende am Fichtelberg/Erzgebirge ging es zurück nach Weiden. Nach über 10 Stunden, einer Strecke von 1001 Kilometern landete Bernd Morawitz überglücklich um 20:30 Uhr Ortszeit am Flugplatz Latsch.

Um eine solche Leistung zu vollbringen muss über Jahre trainiert werden. Der Aero-Club Weiden fliegt seit Jahren fliegt mit seinen Piloten auch in der 1. Bundesliga des Segelflugs. Auch eine Ausbildung zum Segelflugzeugpiloten ist beim Aero-Club Weiden jederzeit möglich. Interessenten sind herzlich eingeladen, sich umfassend auf dem Fluggelände zu informieren.