Am frühen Vormittag setzte sich der Bus des Schnupferclubs Latsch in Bewegung – Ziel war der Truppenübungsplatz Grafenwöhr. „Wir wollen heute nicht nur etwas sehen, sondern auch etwas verstehen“, erklärte Reiseleiter Günther Magerl zu Beginn der Fahrt.
Am Tor 3 erwartete Stabsfeldwebel Deußing die Gruppe mit einem festen Händedruck. „Willkommen auf dem Truppenübungsplatz. Heute bekommen Sie exklusive Einblicke hinter die Kulissen“, begrüßte er die Ausflügler.
Die Rundfahrt begann im Hauptlager. Der Bus rollte vorbei am imposanten Wasserturm, der sich wie ein Wächter über das Gelände erhebt. „Der Turm ist unser Wahrzeichen, er steht für Orientierung und Beständigkeit“, erläuterte Deußing. Die Route führte weiter zu den Instandsetzungshallen, Panzeraufstellflächen, Verwaltungsgebäuden, dem Truppenhotel und sogar zum Flugplatz.
Dort wartete ein besonderes Highlight: die Flugfeldfeuerwehr. Riesige Löschfahrzeuge parkten aufgereiht wie Kampfkolosse. Die Feuerwehrleute erklärten Technik und Einsatzabläufe. Plötzlich durften alle sogar aufs Flugfeld. Ein amerikanischer Pilot trat vor die Gruppe und sagte mit einem Lächeln: „This is our rescue helicopter – fast, strong and always ready!“ Geduldig erklärte er jedes Detail des Helikopters. Die Gruppe lauschte aufmerksam, einige nickten anerkennend. „Das ist wirklich faszinierend“, flüsterte Ingrid Pschierer, „so etwas sieht man nicht alle Tage.“
Doch die Uhr tickte – das nächste Ziel wartete: die modernisierte Schießbahn 132. Dort erklärte Deußing den Aufbau der Bahn, demonstrierte fahrbare und klappbare Ziele sowie verschiedene Munitionsarten. „Das hier ist Präzisionsarbeit – nichts wird dem Zufall überlassen“, sagte er ernst.
Bei der Wolfsschützenkapelle legte die Gruppe einen stillen Halt ein. Schautafeln erzählten von Geschichte, Verlust und Erinnerung. Danach ging es hoch hinaus auf den Schwarzberg. Vom Bleidornturm bot sich ein weiter Blick über das Gelände. Markus Pschierer packte Thermoskannen aus. „Der Kaffee ist daheim frisch gebrüht – bitte greift zu!“ Dazu reichten Uschi Strak, Ingrid Pschierer und Elfi Magerl selbstgebackenen Kuchen. Günther Magerl bedankte sich herzlich: „Ohne euch wäre so ein Tag nur halb so schön – danke für euren Einsatz!“
Weiter führte die Fahrt zum stillen Ort der Geschichte: dem Friedhof der einstigen Ortschaft Haag. „Hier lebten bis 1938 Familien – heute erinnern nur noch Namen auf Steinen“, sagte Deußing bewegt. Auch die Kirchenruine Hopfenoe wurde besucht. „Auf 557 Metern Höhe – direkt auf der europäischen Wasserscheide“, bemerkte Magerl, „ein geschichtsträchtiger Ort zwischen gestern und heute.“
Am Ende dieses eindrucksvollen Tages kehrten die Teilnehmer voller Eindrücke heim. Günther Magerl zog ein zufriedenes Fazit: „Wir haben nicht nur militärische Anlagen gesehen – wir haben Geschichte erlebt. Und dafür danke ich besonders Stabsfeldwebel Deußing.“