Schule von einst, mit Lehrer-Katheder, Schiefertafel, Eselsbank und „Tatzensteckerl“ – eine verstaubte Angelegenheit? Keineswegs, denn die Besucherzahlen des Ersten Bayerischen Schulmuseums im alten Schlössl-Schulhaus in Sulzbach-Rosenberg sprechen eine andere Sprache. Über 2000 Besucher gönnen sich jedes Jahr hier einen gleichermaßen unterhaltsamen wie spannenden Ausflug in die Schul-Historie, stellte Museumsleiter Herbert Übelacker bei der Mitgliederversammlung des Museumsträger-Vereins fest. Gut, dass diese museale Bildungsstätte weiterhin auf die finanzielle und organisatorische Unterstützung durch Stadt und Landkreis zählen kann, was auch die Wahl des 1. Bürgermeisters Stefan Frank zum neuen 2. Vorsitzenden des Museumsvereins unterstreicht.
Es sind bei einem Schulmuseum naturgemäß in erster Linie Schulklassen aus nah und fern, die sich zu einem Besuch anmelden, aber immer wieder auch Gruppen von Erwachsenen, die ihrer eigenen Schulvergangenheit nachspüren wollen. In diesem Jahr bezifferte sich die Besucherzahl bereits Ende Juli auf über 1700, womit auch heuer die 2000-Latte wieder sicher übersprungen werden kann.
Der Jahresmitgliederversammlung des Trägervereins vorgeschaltet war die Tagung des Fördervereins Schulmuseum, bei der unter anderem die Vorstandschaft neu zu besetzen war. Aus der Wahl gingen mit jeweils einstimmigen Voten Stefan Schunk als 1. Vorsitzender und Winfried Franz als 2. Vorsitzender hervor. Als Kassier fungiert Hermann Deichler, als Schriftführer und Beisitzer Herbert Übelacker. Aus dem Bericht der Kassenführung für das Jahr 23024 ergab sich zum 31. 12. 2024 für den Förderverein ein Kassenbestand von 5 410,39 Euro.
In diesem Jahr wird der Förderverein die Kosten für die Erweiterung der Schulmuseumsküche übernehmen. Die vorgesehene Ergänzung der vorhandenen Küchenzeile mit den entsprechenden Oberschränken wird auf rund 2 400 Euro veranschlagt.
Aus dem Bericht des 1. Vorsitzenden und Museumsleiters Herbert Übelacker in der anschließenden Mitgliederversammlung des Trägervereins wurde deutlich, dass das Erste Bayerische Schulmuseum das ganze Jahr über neben dem üblichen Besucherbetrieb auch immer wieder Schauplatz von Aktionen und Veranstaltungen ist, angefangen von einer Kreativwerkstatt „Blüten-Steine-Garten“ im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt über öffentliche Yoga-Stunden, eine mundartliche „G’schichdsschdund“ mit Dieter Radl, Filmaufnahmen des BLLV für ein Filmprojekt „Mut zur Pädagogik - Lehrerbewegung in Bayern seit 1825“ bis hin zum „Internationalen Museumstag“. Außerdem diente das Museum als Kulisse für Dreharbeiten zu einem Film des Bayerischen Fernsehens für die Sendereihe „Zwischen Spessart und Karwendel“.
Laufend fallen bei einem so großen Gebäudekomplex wie dem historischen Schlößlschulhaus Bauarbeiten an wie der Einbau neuer Fenster, Teerarbeiten an der Zufahrt, Einbau von Regalen im Museumsarchiv oder auch Reparaturen an der Wasserversorgung oder im Toilettenbereich. Gut bewährt hat sich der Einsatz von Luftbefeuchtern im Keller des Hauses. Die Herausgabe neuer Faltblätter wurde finanziell von der Sparkasse Amberg-Sulzbach unterstützt.
In seiner Vorschau erwähnte der Vorsitzende das diesjährige Ferienprogramm des Museums mit einer Kreativwerkstatt „Kräuter und Blüten“ am 27. August. Außerdem liegen schon wieder Anmeldungen etlicher Besuchergruppen vor, unter anderem auch aus Ensdorf und dem sächsischen Landkreis Zwickau.
Kassenverwalter Hermann Deichler legte der Versammlung die Eckdaten des Haushaltsplans 2024 vor, der mit Gesamteinnahmen von 126 365 Euro und Gesamtausgaben von 25 415 Euro abschloss. Die Etatplanung 2025 sieht Einnahmen von 133 503 Euro und Ausgaben von 52 010 Euro vor. Dem Kassier wurde einstimmig Entlastung erteilt. Mit einstimmigem Votum der Versammlung übernahm 1. Bürgermeister Stefan Frank das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden im Trägerverein und versicherte dem Schulmuseum auch weiterhin die volle Unterstützung durch die Stadt Sulzbach-Rosenberg. Die Sitzung endete mit einer Besichtigung des Ausstellungsraums „Naturkunde“. Die Tierpräparate in der neu eingerichteten Dauerausstellung stammen von Schulen aus dem Landkreis und von Privatpersonen.