Dr. Stefan Spindler informierte die Schüler über die Grundlagen des Rechts. (Bild: Birgit Scheuerer)

Rechtskunde im Fokus: Überblick über wichtige Rechtsgebiete

Im Rahmen der Sommeruni an der Gregor-von-Scherr-Schule informierte Dr. Stefan Spindler, Erster Bürgermeister von Rötz, über die Grundlagen des Rechts. Die Veranstaltung richtete sich an alle 8. Klasse und vermittelte Kenntnisse über Zivilrecht, öffentliches Recht, Strafrecht und Verfassungsrecht. Der Workshop behandelte wichtige Aspekte des Zivilrechts, wie Kauf- und Mietverträge, sowie die Beweislast im Zivilprozess. Im öffentlichen Recht wurden die Beziehungen zwischen Staat und Bürger sowie die verschiedenen Gerichtsbarkeiten erläutert. Praktische Tipps zur richtigen Handhabung von Bescheiden und Widersprüchen wurden ebenfalls gegeben. Ebenso wurden die SchülerInnen über die verschiedenen Zahlungsmethoden aufgeklärt und gewarnt. Im Bereich des Strafrechts betonte Dr. Spindler das „Nemo-tenetur-Prinzip”, das besagt, dass niemand sich selbst belasten muss. Der Verfassungsrechtsteil hob die Rolle des Bundesverfassungsgerichts hervor und ermutigte die Teilnehmer, ihre Rechte zu kennen. „Es gibt viele Schlawiner, warnt eure Eltern und Großeltern vor Trickbetrüger am Telefon”, so Spindler. Besonders betont wurde die Bedeutung der Beweislast und die Unterscheidung zwischen „Recht haben” und „Recht bekommen”. Dr. Spindler erklärte, dass im Zivilprozess jeder die für ihn günstigen Tatsachen selbst vortragen und beweisen muss. Praktische Tipps für den Alltag Neben den rechtlichen Grundlagen gab Dr. Spindler den Teilnehmern praktische Tipps, um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. Dazu gehörte die Beweissicherung bei Vertragsabschlüssen und die Bedeutung von klaren schriftlichen Vereinbarungen. Der Workshop bot wertvolle Einblicke in die Rechtsgrundlagen und förderte das Bewusstsein für rechtliche Fragen im Alltag. Auf viele Fragen seitens der Schüler ging Dr. Spindler ein und schloss mit der Botschaft, dass ein gutes Verständnis des Rechts für jeden Bürger entscheidend ist.
Schüleraktion an der Neunburger Realschule.  (Bild: Florian Dendorfer )

Schülerinnen und Schüler der Gregor-von-Scherr-Schule setzen sich für Bedürftige ein

Soziales Engagement hat an der Gregor-von-Scherr-Schule einen hohen Stellenwert – sei es durch die Unterstützung eines Patenkindes in Indien oder verschiedene Spendenaktionen für die kenianische Partnerschule. Doch den Schülerinnen und Schülern liegt es ebenso am Herzen, Menschen in ihrer direkten Umgebung zu helfen. Daher beteiligten sie sich auch in diesem Jahr im Rahmen des Projekts „Lernen durch Engagement” an einer Sammelaktion für die örtliche Tafel. Dabei wurden haltbare Lebensmittel und dringend benötigte Produkte zusammengetragen. In den letzten Jahren ist die Versorgung der Tafeln mit Lebensmitteln deutschlandweit zurückgegangen, während gleichzeitig die Zahl der Bedürftigen weiter steigt. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die Schülerinnen und Schüler der Gregor-von-Scherr-Schule bereits im dritten Jahr in Folge, die Oberviechtacher Tafel zu unterstützen, die Ausgabestellen in Oberviechtach und Neunburg vorm Wald betreibt. Zwei Wochen lang sammelten die einzelnen Klassen Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs, um einen Beitrag für einkommensschwächere Menschen in ihrer Region zu leisten. Jede und jeder konnte individuell entscheiden, welchen Beitrag sie oder er leisten wollte, und die gespendeten Waren in eine Sammelbox im Klassenzimmer legen. Sobald diese gefüllt war, wurden die Spenden an einem zentralen Punkt in der Schule gesammelt und sortiert. Dr. med. Friedrich Keller, der erste Vorsitzende der Oberviechtacher Tafel e.V., zeigte sich erfreut darüber, dass die Gregor-von-Scherr-Schule bereits zum dritten Mal die Tafel unterstützt – besonders in einer Zeit, in der auch in unserer Region der Bedarf an Spenden weiter wächst. Diese Aktion zeigte den Realschülerinnen und Realschülern, dass sie durch ihr eigenes Engagement eine positive Veränderung bewirken können. Schule ist für sie somit nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch der gelebten sozialen Verantwortung.
Die Wettbewerbsteilnehmer der Realschule Neunburg mit ihren begleitenden Lehrkräften Schulleiterin Diana Schmidberger (1. v. re.) und Konrektor Bernd Bischoff (1. v. li.) in der Münchner Motorworld. (Bild: Heidrun Leitz)

Realschüler konstruieren rekordverdächtige Brücke bei bayernweitem Wettbewerb

Elf Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b der Gregor-von-Scherr-Schule haben kürzlich ihr Können bei der ersten bayernweiten „Papier Challenge” in der Münchner Motorworld unter Beweis gestellt. Bei dem innovativen Wettbewerb, ausgerichtet vom Verband der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie (VBPV), ging es darum, aus Papiermaterialien tragfähige Brücken zu bauen – ganz ohne Klebstoff oder Schrauben. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von zwei Lehrkräften: Diana Schmidberger, Schulleiterin und Lehrkraft für Kunst und Werken, sowie Bernd Bischoff, Konrektor und Mathematik- und Physiklehrer. Damit waren zwei entscheidende Kompetenzbereiche des Brückenbaus optimal abgedeckt – gestalterisch-kreatives Design ebenso wie konstruktiv-technisches Know-how. Das Team aus Neunburg setzte entsprechend auf durchdachte Technik statt bloßer Optik – und beeindruckte mit einer hochkomplexen Konstruktion, die Maßstäbe setzte. Technik schlägt Optik – Brücke übertraf Anforderungen deutlich Auch wenn die Jury – bestehend aus Hochschulprofessoren, Berufsschullehrern und Fachvertretern – bei der Bewertung besonderes Augenmerk auf das Design legte, war die Brücke aus Neunburg technisch gesehen ein kleines Meisterwerk. Mit einer Spannweite von 2,20 Metern übertraf sie die Mindestanforderung von 1,50 Metern deutlich – und das bei minimalem Gewicht, maximaler Stabilität und ohne weiteren, zusätzlichen Stützen. Das Geheimnis lag im Inneren: Die Schülerinnen und Schüler hatten sich von der Struktur der Wellpappe inspirieren lassen und diese auf ein neues Niveau gehoben. „Wir haben eine besonders stabile Dreifachwelle entwickelt, bei der sich die einzelnen Schichten ergänzen und gegenseitig stabilisieren”, erklärt eine Teilnehmerin. Geflochtene Zwischenlagen aus Graupappe verbanden die Deck- und Unterwellen, die sich in Höhe und Teilung unterschieden – eine durchdachte Konstruktion, die in der Praxis voll funktionierte. Modulares Teamwork und kreative Tüftelei Die Neunburger Gruppe setzte auf Teamarbeit und eine modulare Bauweise. In Kleingruppen arbeiteten die Jugendlichen jeweils an einzelnen Abschnitten, die später zu einem Ganzen zusammengefügt wurden. „Jeder hat sich mit seinen Stärken eingebracht”, sagt Diana Schmidberger. Ein Erfolgskonzept, das sich bereits in der Vorbereitungsphase bewährt hatte. In enger Zusammenarbeit mit dem Patenbetrieb „Drei V”, der seinen Sitz in München und eine Zweigstelle in Tiefenbach hat, wurden vorab verschiedene Bauprinzipien getestet – von Steckverbindungen über Legotechnik bis hin zur berühmten selbsttragenden Leonardo-Brücke. Letztlich entschied man sich für das Wellenprinzip – eine Entscheidung, die sich in der Baupraxis bewährte. Ein unvergesslicher Tag in der Münchner Motorworld Ein besonderes Highlight war die außergewöhnliche Location: die Motorworld München, eine im Jahr 2021 eröffnete automobile Erlebniswelt auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn in München-Freimann. Mit einer der größten historischen Stahltragwerkshallen Europas – 185 Meter lang, 90 Meter breit und bis zu 18 Meter hoch – bot die unter Denkmalschutz stehende Lokhalle eine eindrucksvolle Kulisse für die Papier Challenge. Zwischen Werkstätten, Showrooms, Luxuskarossen und Oldtimern konnten sich die Jugendlichen während der Bewertungsphase umsehen – ein Erlebnis, das Technikbegeisterte noch lange in Erinnerung behalten dürften. Inmitten von mehr als 30 exklusiven Fahrzeugmarken, Automobilshops und Cafés konnten die Teams die Vielfalt an Technik und Design hautnah erleben. Wettbewerb mit Perspektive Die Papier Challenge verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler für Technik und Berufe in der Papier- und Verpackungsindustrie zu begeistern und Kontakte zu Ausbildungsbetrieben vor Ort zu fördern. Dass das in Neunburg gelungen ist, zeigt sich bereits jetzt: Die Kooperation mit dem Partnerbetrieb „Drei V” soll weiter vertieft werden.
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