Selbst der spontane Wechsel vom tiefsten Oberpfälzer Dialekt direkt zur Berliner Schnauze war für Autor Fabian Borkner kein Problem. (Bild: Bettina Michl)

Buch meets Zoigl in der Pfarrbücherei in Neuhaus

Buch und Bier – eine Kombination, die vergnüglicher nicht sein könnte! Bestätigt wurde das bei der Autorenlesung, die am Freitag im Rahmen der Nacht der Bibliothek in der Pfarrbücherei in Neuhaus stattfand. Bei der sehr gut besuchten Veranstaltung stand der echte Oberpfälzer Zoigl im Mittelpunkt. Mit Fabian Borkner und Reinhard (Kitty) Fütterer traten dabei zwei Akteure auf der Bühne, die einiges über die süffige regionale Besonderheit und die damit verbundene Geselligkeit zu berichten wussten. So gab Fabian Borkner, Autor verschiedener Oberpfalz-Krimis, mit den ersten beiden Kapiteln seines Krimis „Zoigltod“ einen kurzen Einblick in das Werk, dessen Geschichte in und um Neuhaus spielt. Mit treffendem Ausdruck und in den Dialogen gekonnt zwischen verschiedenen Dialekten wechselnd, machte der Schwandorfer die Geschichte in den Köpfen der Zuhörer lebendig. Die detaillierte Beschreibung eines grausamen Verbrechens sowie die Vorstellung der chaotischen Kriminalermittlern weckten die Leselust auf das Buch. Weniger dramatisch, aber sehr lustig präsentierte sich der zweite Teil des Abends. „Jeder denkt, er weiß schon alles über den Zoigl“, richtete Reinhard Fütterer seine Worte schmunzelnd an die Zuhörer. Grund genug für ihn hier Aufklärungsarbeit zu leisten. Und so gab der Schafferhof-Wirt in seiner ureigenen Art mit verschiedenen Anekdoten seine Ansichten und Erfahrungen zum Besten. Bei seinen Erzählungen über ausgelaufenes Bier oder die späte Einsicht eines gefallenen Gastes blieb kein Auge trocken. Aber auch mit den Texten zur Herkunft des Zoiglbrauens, dem Vortrag von German Gierischs Zoiglgedicht, und lustigen Geschichten aus seinem eigenen Leben, trug Fütterer zur Erheiterung bei. Für die Verkostung des viel zitierten Gerstensaftes spendierte der Wirt sogar zwei Fässer Zoigl, zu dem das Bücherei-Team leckere Brotzeiten servierte. „Ich würde mich freuen, wenn dafür eine freiwillige Spende für die Bücherei gegeben würde“, wandte Fütterer sich an die Zuhörer. Seiner Meinung nach bereichere der Einsatz des ehrenamtlichen Bücherei-Teams die Gemeinschaft.
Mit Feuereifer bastelten die kleinen Büchereibesucher an ihren Raketen  (Bild: Bettina Michl )

Raketenschlacht beim Fasching in der Pfarrbücherei

„Die fliegen ja ganz schön weit. Das funktioniert ja super!” Die allgemeine Begeisterung über die selbstgebastelten Faschingsraketen waren lautstark hörbar und vor allem auch nicht zu übersehen. Kreuz und quer flogen die bunten Plüschkugeln, befeuert durch den Luftballon-Klopapierrollen-Antrieb, durch die Neuhauser Pfarrbücherei. Die zahlreichen kleinen Besucher des Faschingsvorlesenachmittags hechteten fröhlich hinterher, um gleich darauf den nächsten Flugversuch zu starten. Vorausschauend hatten die Verantwortlichen des Büchereiteams die runden Flugobjekte erst ganz am Ende der Veranstaltung verteilt. Während des Vorlesens, bei dem Lina Bergler das Buch Lotta Lustig zum Besten gab, und beim Basteln der bunten Raketen ging es davor zwar etwas ruhiger, aber bei Leibe nicht langweilig zu. Die Mädchen und Jungen, die allesamt in bunten Kostümen erschienen waren, brachten sich mit großem Eifer aktiv in die Buchbesprechung mit ein. Danach bemalten sie begeistert ihre Klopapierrollen. Das Büchereiteam belohnte sie dafür mit Schokoküssen und Gummibärchen. „Das war wirklich ein toller Auftakt unserer Vorlese-Nachmittage 2025”, freute sich Christine Sauer, Leiterin der Pfarrbücherei. Um so mehr sei sie schon gespannt auf die weiteren Termine in diesem Jahr, für die das Büchereiteam besondere Besucher, wie beispielsweise die Polizei und Vertreter eines Müllentsorgungsbetriebes eingeladen habe.
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Freude über erfolgreiches Pfarrbücherei-Jahr

„Mit dem letzten Jahr können wir mehr als zufrieden sein“, so die einhellige Meinung beim Treffen der ehrenamtlichen Verantwortlichen der Pfarrbücherei in Neuhaus. Daniela Sauer berichtete in ihrem Jahresrückblick nur Positives. So besuchten im Jahr 2024 wieder viele Lesebegeisterte die Bücherei. Die mittlerweile 2.200 Medien, die in den Räumen im Pfarrheim vorhanden sind, werden sehr gut angenommen. Spitzenreiter bei den Ausleihen blieben im vergangenen Jahr die Kinder- und Bilderbücher, gefolgt von Romanen und Tonie-Figuren. Daneben stießen auch die angebotenen Zeitschriften auf reges Interesse bei den Besuchern. Der Hauptteil der fast 3.000 kostenlosen Ausleihen fiel vergangenes Jahr auf junge Leser zwischen 6 und 14 Jahre sowie auf Frauen ab 35 Jahre. Beide Gruppen zeigten sich auch bei der Nutzung der über 10.000 online-Medien, die seit 2023 zusätzlich zum vor-Ort-Bestand der Pfarrbücherei angeboten werden, am eifrigsten. Christine Sauer, Leiterin der Pfarrbücherei, machte zum einen die ständige Aktualisierung des Medienbestandes für das gute letzte Jahr verantwortlich, zum anderen aber auch die zahlreichen Veranstaltungen, welches das 13-köpfige Team auf die Beine gestellt hatte. Sie erinnerte an die Vernissage mit Werken von Christine Kappl und Anna Windschiegl, sowie an das Krimi-Dinner und die Lesewanderung zur Burg Neuhaus. „Die actiongeladenen Vorlesenachmittage jeden zweiten Monat sowie das Lese-Café - jeden ersten Dienstagvormittag im Monat – haben sich bestens etabliert,“ resümierte sie das Jahr 2024. Sie lobte zudem die unverändert gute Unterstützung durch die Pfarrei und verschiedene Firmen vor Ort. Auch für 2025 hat das Bücherei-Team viel vor: Neben der Fortführung des monatlichen Lese-Cafés sind auch wieder interessante Vorlesenachmittage geplant. Besonders gespannt können Interessierte außerdem auf die Nacht der Bibliothek im April sowie auf die Beteiligung am Ferienprogramm der Stadt Windischeschenbach sein. Genaueres dazu wir zeitnah veröffentlicht.
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