Sarah Bittner durchläuft die Ausbildung zur Erzieherin an der Staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik am Beruflichen Schulzentrum in Neustadt/WN. Das dazugehörige einjährige Berufspraktikum leistet sie in Österreich im Montessori-Haus in Wien ab. In einem Vortrag informierte sie die Studierenden der Fachakademie und die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Kinderpflege „zuhause“ an ihrer Schule über ihre Arbeit im Montessori-Haus.
Der berufspraktische Auslandaufenthalt wurde ihr über Erasmus+ ermöglicht. Erasmus+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das Bildung, Jugend und Sport in Europa unterstützt. Es wurde entwickelt, um den Austausch von Studierenden, Auszubildenden, Lehrkräften und jungen Menschen zu fördern und so die internationale Zusammenarbeit, persönliche Entwicklung und berufliche Qualifikationen zu verbessern und den europäischen Zusammenhalt zu stärken.
Im Vorfeld absolvierte Sarah Bittner ein dreiwöchiges Praktikum mit Erasmus+ als Kurzzeitmobilität bei einem anderen Träger in Wien. Danach entschied sich die Studierende auch ihr Berufspraktikum in Wien zu machen. Mit dem Ansprechpartner für Erasmus+ Herrn Taregh Stadler wurden die organisatorischen Voraussetzungen für Fördergelder und Co. geklärt. Im Montessori-Haus erhielt die Praktikantin sehr gute Einblicke in die pädagogische Arbeit.
Mit den Schülern und Studierenden in Neustadt teilte sie ihre bisherigen Erfahrungen. Sie zeigte Bilder von den Räumen, von Festen und Feiern, wie der „Nikolo-Feier“ oder dem „Laternen-Fest“. Die Studierende gab den Zuhörern einen Überblick zur Montessori-Pädagogik: Neben den gestalteten Räumen verbringen die Kreise (Gruppen) z. B. viel Zeit draußen – sei es im benachbarten Stadtpark oder aber auch beim Waldtag. Hier machen die Kinder der ältesten „Kreise“ Naturerfahrungen, wie die Studierende beschreibt. Die Kinder benötigen kein Spielzeug, sondern verwenden das Naturmaterial, das sie vorfinden.
Warum Wien? Die Liebe zur Stadt war bereits vor den Erasmus+ Aufenthalten bei Sarah da: Durch private Verbindungen kannte sie bereits Stadt und Lifestyle und wusste schnell: „Da will ich wieder hin!“
Neben den pädagogischen Erfahrungen hat die Studierende auch kulturelle Erfahrungen gesammelt, sie war z. B. in der Wiener Staatsoper. Ein paar typische österreichische Wörter sind in ihrem Sprachgebrauch auch übergegangen, wie z. B. das „Jausen“ – das „Brotzeit machen“.
Bis zum Sommer ist Sarah Bittner weiterhin in ihrem Berufspraktikum im Montessori-Haus in Wien. Nach ihrem Abschluss als Erzieherin wird sie in Wien bleiben; zwar nicht mehr im Montessori-Haus, aber sie wird bei einem größeren Träger in der sozialpädagogischen Familienhilfe mit Jugendlichen in schwierigen Situationen arbeiten.
Ihre pädagogischen und kulturellen Erfahrungen schreibt Sarah Bittner in einem Blog, welcher monatlich auf der Homepage des Beruflichen Schulzentrums zu lesen ist.