Bier verbindet. Menschen. Geschichten. Geschmäcker. Und manchmal auch eine ganze Stadt. Am 1. August 2025, dem Internationalen Tag des Bieres, wurde im Hotel-Gasthof Bayerischer Hof nicht nur gefeiert – sondern proBiert. Die Kulturinitiative KulturAS lud zur ersten ProBierBar, einem charmanten Mini-Event rund ums Lieblingsgetränk der Region. Kein großes Tamtam, keine streng gehopften Regeln – nur ein kleines, neugieriges Publikum, drei engagierte Braumeister und viele spannende Biergeschichten im Glas.
Walter Heldrich, der die Idee zur Veranstaltung hatte, begrüßte die Gäste und erklärte, warum ausgerechnet der 1. August für diese Premiere gewählt wurde: „Ein Bier mit Freunden genießen, die Menschen feiern, die es brauen und servieren – und einfach mal Biervielfalt entdecken.“ Treffender lässt sich der Geist des Abends nicht beschreiben.
Von Mesopotamien bis Zoigl: Die Reise beginnt
Markus Eismann von der Brauerei Heldrich spannte den historischen Bogen weit: von den ersten bierbrauenden Frauen im alten Mesopotamien bis zum frisch gezapften Zoigl vom Ullrich Laubhof – das erste Testbier des Abends. Fachlich fundiert, aber mit einem Augenzwinkern moderierte er den Auftakt in die flüssige Kulturgeschichte.
Malz – das süße Geheimnis im Bier
Stephan Kalkbrenner vom Brauhaus Rosenberg erklärte, was im Malz steckt – und warum nicht jedes Bier gleich schmeckt. Zum trockenen Thema „Mälzen“ reichte er das passende Gegenstück: ein Veldensteiner Bohemian Lager, gebraut mit feinem böhmischem Tennenmalz. Der erste Aha-Effekt im Glas: „So schmeckt Malz mit Charakter!“
Vom Reinheitsgebot zur Kalthopfung
Georg Eberwein vom Bayerischen Hof nahm die Gäste mit in den Brauprozess – von Wasser und Malz bis zur Abfüllung. Dazu servierte man ein kaltgehopftes Helles, das für viele zum neuen Lieblingsbier wurde. Die Begeisterung war groß – nicht nur beim Trinken, sondern auch bei der anschließenden Erklärung der Namensgebung „Heidi“ durch Markus Eismann.
Genuss im Glas & auf dem Teller
Kulinarisch wurde die ProBierBar von einem passenden 3-Gänge-Menü begleitet:
• 🥣 Tafelspitzbrühe mit Leberspätzle & Grießnockerl
Dazu: „Herzogtrunk“, ein Bier nach historischem Rezept der einstigen Hausbrauerei „Bayerischer Hof“
• 🥩 Tafelspitz vom Rind mit Spinat, Meerrettichcreme & Bratkartoffeln
Dazu: ein kräftiges Kellerbier von der Heberbräu Kirchenthumbach
• 🍏 Apfelküchle im Bierteig
Dazu: ein feinherbes NaturPils mit Bio-Aromahopfen
Zum Trinken gab’s ein besonderes Gefäß: das eigens gestaltete ProBierBar-Glas – klein, aber oho. Ein Souvenir zum Mitnehmen, das in keinem Bierregal fehlen darf.
Wasser marsch – und Bier daraus
Wasser ist nicht gleich Wasser – das wurde beim Vortrag von Markus Eismann deutlich. Denn je nach Mineralgehalt verändert sich der Geschmack des Bieres erheblich. Beispiel gefällig? Das Märzen „Blaustopsel“ der Brauerei Heldrich mit 5,7 % vol. Alkohol demonstrierte eindrucksvoll, was gutes Brauwasser bewirken kann.
Der krönende Abschluss: Ein Weizen mit Witz und Wumms
Zum Abschluss brachte Stephan Kalkbrenner sein extra für den Abend gebrautes Weizenbier ins Spiel. Fruchtig-frisch, obergärig, spritzig – so wie der Braumeister selbst. Stephan ist ein Original, das Rosenberg stolz machen darf. Sein Motto: „Wenn’s nicht schmeckt, mach’s besser!“ – klingt nicht nur gut, schmeckt auch so.
Dank, Durst und gute Taten
Ein rundum gelungener Abend, bei dem nicht nur Bierdurst, sondern auch Wissensdurst gestillt wurde. Walter Heldrich dankte allen Mitwirkenden – von den Braumeistern über das Küchenteam bis zu den durstigen Testpersonen. Und das Beste zum Schluss: Der kleine finanzielle Überschuss wird gespendet. Wer also mitgetrunken hat, hat gleichzeitig Gutes getan.
Fazit: Die erste ProBierBar war mehr als nur ein Tasting – sie war ein Fest für die Sinne, ein Rendezvous mit der Bierkultur und vielleicht der Beginn einer neuen Tradition. Prost!