Schüler der Mittelschule Altenstadt zu Gast auf den Balearen
Sechs ereignisreiche Tage, unzählige neue Eindrücke und der Beginn echter Freundschaften: Elf Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse der Mittelschule Altenstadt haben gemeinsam mit ihren Lehrkräften eine unvergessliche Erasmus-Reise zur Partnerschule Collegi Públic Cp Balansat im Norden Ibizas erlebt. Schon in den Wochen vor der Abreise war die Aufregung spürbar. In Kleingruppen arbeiteten die Kinder an Themen rund um den interkulturellen Austausch, entdeckten über die Plattform „TwinSpace” erste spanische Wörter und erfuhren Spannendes über das Leben auf der Mittelmeerinsel. Besonderes Highlight: die Schüler beider Schulen drehten Videos, um sich gegenseitig kennenzulernen. Dies fand auf beiden Seiten großen Anklang – auch die Eltern waren begeistert von dieser direkten Möglichkeit die Austauschschüler ihrer Kinder kennenzulernen. Der virtuelle Kontakt machte neugierig auf das echte Treffen – und am 19. Mai war es so weit: Mit dem Flugzeug ging es auf die Balearen. Ein warmer Empfang in der Partnerschule Nach der Ankunft erwartete die Gruppe am zweiten Tag ein herzlicher Empfang an der spanischen Gastschule. Die Erasmus-Koordinatorin Eli Méndez und ihr Kollegium hatten ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet: Nach dem Eintreffen an der Schule lernten die Kinder ihre Austauschpartner persönlich kennen und bekamen auch gleich eine Führung durch die Partnerschule. Besonders beeindruckt waren viele vom lebendigen Unterricht in Fächern wie Informatik, Naturwissenschaften und Sport, den sie hautnah miterleben durften. Abends stand der Besuch von Santa Gertrudis de Fruitera auf dem Programm – ein kleines, typisch balearisches Dörfchen, welches zum Schlendern einlädt. Lernen mit Ausblick – und viel Bewegung Ein Highlight des dritten Tages war die gemeinsame Wanderung zum historischen „Piratenturm”, einem Zeugnis der bewegten Geschichte Ibizas. Dort tauschten sich die Jugendlichen beim Picknick nicht nur über ihre Lieblingsessen aus – beim Besuch des Torre des Molar wurde die Geschichte lebendig. Von oben konnte man den Blick nicht nur über die Insel schweifen lassen, sondern gewann auch einen Eindruck von der damaligen Verteidigungsbereitschaft des Inselarchipels – gegen Schmuggler und Piraten, die diese Insel einst ebenfalls ihre Heimat nannten. Dass diese einstige Verteidigungsbereitschaft den Charakter der Insel zwar kennzeichnet, aber nicht mehr bestimmt, machte der Besuch des Hippie-Markts deutlich. Die „Insel der Hippies und Lebenskünstler” machte ihren Namen hier alle Ehre. An dutzenden Ständen konnten die Kinder Einblick in die Kultur der Hippies gewinnen, Andenken erwerben oder sich gar eine neue Frisur flechten lassen. Schule einmal anders: kreativ, forschend, international Der vierte Tag stand ganz im Zeichen des kreativen Lernens: In verschiedenen „Corners” wie Robotics, Drama, History oder Biologie arbeiteten die Kinder gemeinsam an kleinen Projekten. So entstand etwa ein gemeinsames Schwarzlicht-Theaterstück auf Englisch – ein praktisches Beispiel für internationale Zusammenarbeit. Auch der Hühnerstall und der Fischteich auf dem Schulgelände sorgte für interessierte Blicke – ganz anders als „zuhause” gewohnt. Die anschließende Präsentation der Mittelschule Altenstadt fand großes Interesse. Stolz berichteten die Schülerinnen und Schüler von ihrer deutschen Schule. Gemeinsamkeiten und Unterschiede wurden nicht nur erarbeitet, sondern auch gefeiert – als wertvoller Teil Europas. Eine abendliche Feuershow rundete das Erlebnis gelungen ab. Türme, Tropfsteine und Tränen Die fünfte Etappe führte die Gruppe in die Inselhauptstadt Ibiza-Stadt, wo traditionelle Bauten, lokale Speisen und mitreißende Musik das kulturelle Erbe der Region lebendig machen. Der Abschied von den Partnerklassen fiel nicht leicht und führte auch zu einigen Tränen des Abschieds – das Versprechen sich kommendes Jahr in Deutschland wieder zu sehen, machte dies jedoch etwas einfacher. Dank der sozialen Netzwerke und dem Austausch darüber bleiben die Kinder auch weiterhin „in touch”. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der uralten Tropfsteinhöhle Cova de Can Marçà – ein Ort, der nicht nur durch seine Schönheit, sondern auch durch seine Fragilität beeindruckte. Ursprünglich war diese Höhle einer der Rückzugsorte der Schmuggler, die die Kultur des Landes mit prägten. Der sorgsame Umgang mit Natur- und Kulturerbe wurde dabei ganz selbstverständlich Teil des Lernens. Mit vielen neuen Eindrücken, vollen Speicherkarten und etwas Wehmut im Gepäck trat die Gruppe am Nachmittag die Heimreise an. Ein Dank an alle Ermöglicherinnen Besonderer Dank gilt Katharina Scherl, Erasmus-Koordinatorin der Mittelschule Altenstadt, die diesen Austausch mit großem Engagement geplant und begleitet hat. Ebenso verdient Kerstin Bereczuk, Klassenleiterin der 5. Klasse, ein Lob für ihre fürsorgliche Begleitung –wie auch die spanische Kollegin Eli Méndez, deren liebevolle Organisation das Projekt erst möglich gemacht hat. Als Klassenleiter der 6. Klasse kann ich nur sagen: Unsere Schülerinnen und Schüler sind mit offenen Augen, Herzen – und einem erweiterten Horizont zurückgekehrt. Erasmus hat einmal mehr gezeigt, wie viel mehr Schule sein kann als nur ein Ort zum Lernen. Schule kann ein Tor zur Welt sein. Dies ist wesentlicher Bestandteil der Schulgemeinschaft an unserer Mittelschule Altenstadt.