Ein gelungenes Zusammenspiel von Bewegung und Musik erlebten rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der außergewöhnlichen Veranstaltung „Pedale und Pfeifen“, die am Samstag unter der Leitung von Kirchenmusiker Piotr Pająk stattfand. Organisiert vom Sachausschuss für Kirchenmusik der Pfarrei St. Josef Weiden, verband die Tour auf zwei Rädern den Besuch dreier Kirchen und das Erklingen von insgesamt vier Orgeln – und das alles bei bestem Sommerwetter.

Startpunkt war um 9:30 Uhr die Josefskirche in Weiden. Dort erklangen gleich zwei Instrumente: die große Eisenbarth-Orgel sowie die neue Truhenorgel der Firma Banzhaf mit vier Registern. An Letzterer spielte Stefan Schultes das erste Präludium aus dem zweiten Band des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach sowie eine Pastorale des französischen Komponisten Louis Vierne. Die klangliche Vielfalt und Ausdrucksstärke der kleinen Orgel beeindruckten die Zuhörer spürbar.

Besonders eindrucksvoll war hier auch Piotr Pająks an der Eisenbarth-Orgel gespielte Interpretation von Mieczysław Surzyńskis Improvisationen über ein polnisches Kirchenlied: Heiliger Herr Gott op. 38 – ein Werk, das mit dramatischer Klangfülle und inniger Religiosität überzeugte.

Anschließend schwang sich die Gruppe auf ihre Fahrräder und machte sich auf den Weg nach Pirk. In der dortigen Auferstehungskirche stellte Stefan Schultes die Klais-Orgel aus den 1960er-Jahren vor. Besonders beeindruckte hier seine Improvisation über das Lied Christ ist erstanden – stilistisch ganz im Geist jenes Jahrzehnts, in denen auch die Orgel selbst gebaut wurde. Die Verbindung von Instrument und Interpretation sorgte für große Begeisterung.

Die nächste Etappe führte nach Luhe in die Martinskirche, wo die barock inspirierte Jann-Orgel zu hören war. Piotr Pająk präsentierte ein rein barockes, zur Orgel passendes Programm: Jan Podbielskis Praeludium d-Moll, Sweelincks Allein Gott in der Höh sei Ehr (SwWV 229), Bachs Schmücke dich, o liebe Seele BWV 654 und schließlich die dramatisch kraftvolle Fuge c-Moll BWV 546.

Nach der musikalischen Reise durch Epochen und Klangwelten traten die Teilnehmenden die Rückfahrt Richtung Rothenstadt an. Den stimmungsvollen Abschluss bildete das gesellige Beisammensein im Biergarten beim „Schinderhannes“, wo die Eindrücke des Tages bei kühlen Getränken und angeregten Gesprächen nachklangen.

Die Veranstaltung überzeugte nicht nur durch ihr originelles Konzept, sondern auch durch die gelungene Verbindung von körperlicher Bewegung, gemeinschaftlichem Erleben und musikalischer Qualität. Eine Wiederholung im kommenden Jahr scheint angesichts der positiven Resonanz fast sicher.

Interessierte, die diesmal nicht teilnehmen konnten, sollten sich das Format „Pedale und Pfeifen“ schon einmal vormerken – es lohnt sich.