Kultur und Natur in der Oberlausitz
Die Pressath‘er Sänger und die Reisefreunde Kaltenbrunn unternahmen eine Reise in den Osten Deutschlands, in die Oberlausitz. Erstes Ziel bei der Anreise war das barocke Schloss Moritzburg, ehemalige Jagdresidenz der Kurfürsten und Könige von Sachsen. In dem „Märchenschloss“, bekannt von der Verfilmung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, erlebten die Reisenden eine äußerst interessante Führung. Am nächsten Morgen holte die Magd Brunhilde die Gruppe zu einem Spaziergang durch Oybin ab. Am Fuße des Sandsteinmonolithen „Oybin“ erklärte sie die Besonderheit der „Umgebindehäuser“, eine architektonische Mischung zwischen Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise. Der Stubenkörper und die Obergeschosse mit dem Dach sind baulich getrennt. Die Führung endete in der Bergkirche, ein Kleinod des deutschen Bauernbarocks. Mittags ging es mit dem Gebirgsexpress auf den zweit höchsten Berg des Zittauer Gebirges, den Töpfer (582 m). Nach einer Stärkung in der „Töpferbaude“ konnte man die herrliche Aussicht auf das Oberlausitzer Bergland, die Zittauer Mulde, das Riesen- und Isergebirge genießen. Der Blick reichte bis zum polnischen Braunkohlekraftwerk Turnov. Die besonderen Felsformationen Felsentor, brütende Henne, Schilkröte, Papagei und Saurier konnte man gut erkennen. Der Azaleen- und Rhododendronpark in Kromlau war Reiseziel am nächsten Tag. Im „Blütenexpress“ fuhr man durch den ca. 200 ha großen Park mit vielen bunten Blüten. Besonders beeindruckte die Rakotzbrücke, auch Teufelsbrücke genannt. Ihr Halbkreis spiegelt sich im See und bildet so optisch einen Kreis. Mit einer Führung durch den „Bautzner Senfladen“ mit Verkostung endete ein erlebnisreicher Tag. Am Mittwoch stand eine Führung auf der Burg und dem Kloster Oybin auf dem Programm. Die Burg, ursprünglich als einfache Befestigung erbaut, wurde Anfang des 14. Jh. zu einer wehrhaften Anlage ausgebaut, die selbst den Hussiten standhielt. Kaiser Karl IV. baute die Burg zu seinem Altersitz aus und setzte mit der Stiftung des Klosters der Cölestiner wesentliche Akzente. Die Klosterkirche, erbaut von der berühmten Prager Dombauschule, ist heute noch einzigartig. Nachmittags brachte der „Gebirgsexpress“ die Gruppe in das Zittauer Gebirge, in die Bergwelt des Dreiländerecks und zu den imposanten und gewaltigen „Kelchsteinen“. Am letzten Urlaubstag wurden die beiden Städte Görlitz und Zittau besucht. Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands, blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen fast völlig verschont, darum blieb auch die herrliche Altstadt erhalten. Sie liegt direkt an der Lausitzer Neiße, seit 1945 Grenze zu Polen. In der imposanten Peterskirche konnte ein Orgelkonzert besucht werden. Mit dem Besuch der Hauptstadt der Tschechischen Republik Prag, schloss sich der „geschichtliche Kreis“ mit Kaiser Karl IV. Bei einer Stadtführung durch die Prager Burg, über die Karlsbrücke und durch die Altstadt, konnten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt bewundert werden. Mit einer Schifffahrt auf der Moldau, während der man nochmals die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus sehen konnte, endete eine sehr interessante, erlebnisreiche Urlaubsreise mit vielen neuen Eindrücken.